Zum Namensgeber
Abd ar-Rahman al-Kawakibi
Abd ar-Rahmān al-Kawākibī (geb. 1855 in Aleppo; gest. 1902 in Kairo) war ein einflussreicher syrischer islamischer Theologe und Publizist.
Bekannt wurde er durch seine Bemühungen für demokratische Reformen innerhalb der arabisch-muslimischen Welt. Kawakibi propagierte eine arabische kulturelle Renaissance (Nahda). Der Intellektuelle war ein Vertreter der Strömung der Reformtradition (Islah) des Afghanen Dschamal ad-Din al-Afghani (1838–1897) und des Ägypters Muhammad Abduh (1849–1905) und seines Landsmannes Raschid Rida (1865–1935). Als Herausgeber zweier Zeitungen, kritisierte die Behörden unter dem osmanischen Sultan Abdülhamid II. und befürwortete soziale und religiöse Reformen. Seine Zeitungasch-Schahbāʾ wurde nach der 16. Ausgabe verboten. 1879 brachte er eine weitere Wochenzeitung namens al-Iʿtidāl heraus. Diese wurde im Oktober desselben Jahres ebenfalls verboten. Al-Kawakibi wurde später festgenommen und war einige Monate inhaftiert. Im Exil in Ägypten wurde er in Kairo mit den muslimischen reformistischen Führern al-Afghani, Abduh und Rida bekannt. Er nahm an Aktivitäten zur islamischen Reform teil und war publizistisch aktiv. Als Autor predigte er religiöse Reformen und befürwortete eine Wiederbelebung der arabischen Kultur. Für seine Ziele warb er in arabischen Ländern sowie Ostafrika und Südasien. Zu al Kawakibis bekanntesten Werken zählt seine berühmte Abhandlung über das Wesen der Diktatur aus dem Jahr 1899: Die Eigenarten der Despotie und die Stätten der Versklavung.